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Wo einst Güter zur Versorgung des Bruchsaler Schlosses eingelagert wurden, treffen sich künftig Menschen aus nah und fern. Mit der „ Zehntscheuer 1737 “ ist in Karlsdorf-Neuthard ein einzigartiger Ort für Veranstaltungen entstanden. Sie kann ab sofort von allen Bürgerinnen und Bürgern genutzt und für Veranstaltungen gebucht werden. Die Eröffnung mit eingeschlossener kirchlicher Segnung durch die beiden Pfarrer Dr. Torsten Forneck und Wolf-Dieter Weber fand nach siebenjähriger Sanierungszeit am Mittwoch, 3. Mai 2023, vor rund 140 geladenen Gästen statt.   Das Gebäude in der Kronenstraße 1 hatte der Speyerer Fürstbischof im Jahr 1737 als Teil eines Gutshofs errichtet, um sein neues Schloss in Bruchsal versorgen zu können. Nach wechselhafter Geschichte mit mehreren Eigentümerwechseln und unterschiedlichsten Nutzungen war die denkmalgeschützte Scheune im Jahr 2015 akut einsturzgefährdet. Ihr Abriss war bereits beschlossen und stand unmittelbar bevor. Engagierten Bürgerinnen und Bürgern war es seinerzeit zu verdanken, dass ein Umdenken einsetzte und die Bürgerstiftung Karlsdorf-Neuthard e. V. gegründet wurde. Sie nahm sich als erstes Projekt vor, die Zehntscheuer zu erhalten und zu einer Begegnungsstätte umzubauen. Bürgermeister Sven Weigt unterstützte diese Initiative ebenso wie der Gemeinderat von Beginn an.   Seither flossen rund 2,4 Millionen Euro in die Sanierung. Die Bürgerstiftung als Bauherrin wurde dabei von der Gemeinde Karlsdorf-Neuthard, dem Land Baden-Württemberg, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und zahlreichen Spenderinnen und Spendern unterstützt. Entwurfsplanung und Bauleitung übernahm das Büro PIA Architekten aus Karlsruhe, deren Inhaber Gerhard Leicht zu den Mitinitiatoren der Initiative zählt.   Drei Neubauten für Funktionsräume wie Küche und Sanitäranlagen wurden errichtet. Sie fügen sich mit dem Baudenkmal zu einem Ensemble mit Platanenhof zusammen. Die Zehntscheuer selbst wurde vollständig entkernt, der beschädigte Dachstuhl aufwändig restauriert. 10 Kubikmeter neues Holz ergänzen nun das mächtige Gebälk aus dem 18. Jahrhundert. Rund 15.000 handgemachte Ziegel aus der Barockzeit hatte die Bürgerstiftung in Eigenleistung abgedeckt, gereinigt und zwischengelagert. Mit ihnen wurde das Dach danach wiedereingedeckt. Im Innern setzten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer das Mauerwerk nach alter Handwerkskunst in Stand. Die Eigenleistungen der Bürgerstiftung belaufen sich allein am Bau auf rund 5.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden. 23 Fachfirmen ergänzten die Arbeiten des Vereins.   Entstanden ist eine Halle mit historischem Ambiente und außerordentlich angenehmen Raumklima. Bürgerstiftung und Gemeinde setzten beim Umbau in besonderem Maß auf Nachhaltigkeit. Beispielsweise versorgen neun Bohrungen auf dem Vorplatz die Zehntscheuer mit Erdwärme.   Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg, zeigte sich bei der Eröffnung beeindruckt. „Hier in Karlsdorf-Neuthard können wir eine „klassische“ Heldengeschichte mit Happy End erzählen“, so Razavi. „Die Sanierung dieses geschichtsträchtigen Gebäudes ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie man leerstehende Kulturdenkmale neu mit Leben füllt und damit ein Stück Ortsgeschichte ins Hier und Heute holt.“   Sven Weigt, Bürgermeister der Gemeinde Karlsdorf-Neuthard, betont: „Aus heutiger Sicht wäre es ein großer Fehler gewesen, dieses wertvolle Gebäude abzubrechen“. Denn aus einer baufälligen Scheune sei ein Schmuckstück geworden, „eine Veranstaltungs- und Begegnungsstätte mit ganz besonderem Flair“, so Weigt bei der Eröffnungsveranstaltung. „Ich bin sehr stolz, dass uns gelungen ist, durch das gemeinsame Engagement von Gemeinderat, Bürgerstiftung und vielen weiteren Helferinnen und Helfern dieses großartige Projekt zu realisieren.“   Stefan Huber, Vorstand der Bürgerstiftung Karlsdorf-Neuthard e. V., hob die erbrachte Teamleistung hervor. „Viele von uns kannten sich vorher noch gar nicht. Die Zehntscheuer hat uns zusammengebracht und zusammengeschweißt. Echte Freundschaften sind entstanden. Die gemeinsame Vision, eines der ältesten Gebäude unserer Gemeinde für künftige Generationen zu erhalten, hat uns durch Durststrecken und stressige Phasen geleitet. Heute, da wir das rote Band durchschneiden können, sind wir einfach nur froh und dankbar“, so Huber.   Das öffentliche Eröffnungsfest für die Bevölkerung aus nah und fern mit Tag der offenen Tür ist am Sonntag, 7. Mai 2023, von 14 bis 21 Uhr in der Kronenstraße 1 in Karlsdorf-Neuthard geplant. Ausrichter ist die Bürgerstiftung. Angekündigt sind dann kostenlose Führungen durch das Gebäude, Bilder aus der Umbauphase und filmische Impressionen. Dazu gibt es Gegrilltes, Kartoffeln mit Käse und Quark, Kaffee und Kuchen und ein Unterhaltungsprogramm für Kinder.

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Nach mehrjähriger, intensiver Vorbereitungs- und Bauzeit wird die historische Zehntscheuer in der Kronenstraße in Karlsdorf am Sonntag, 7. Mai, von 14 bis 21 Uhr, mit einem Tag der offenen Tür offiziell eröffnet. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Organisator ist der Verein Bürgerstiftung Karlsdorf-Neuthard. Unter anderem kann man sich dabei anhand von Präsentationen ein Bild vom Werdegang der umfangreichen  Sanierungsarbeiten machen.  Die im Jahr 2016 gegründete Bürgerstiftung Karlsdorf-Neuthard e.V. hat damit ihr erstes, wegweisendes Projekt erfolgreich abgeschlossen. Nun kann das Gebäude mit vielfältigem Leben als Stätte für Begegnung, Kunst und Musik erfüllt werden. Die „Zehntscheuer 1737“ in der Karlsdorfer Kronenstraße ist eines der ältesten noch erhaltenen Gebäude in Karlsdorf-Neuthard. Sie ist deutlich älter als der heutige Ortsteil Karlsdorf, der im Jahr 1813 von Alt-Dettenheim am Rhein an seinen neuen Standort umgesiedelt wurde – wo die Zehntscheuer bereits stand. Errichtet wurde sie im Auftrag des Speyerer Fürstbischofs Kardinal Damian Hugo von Schönborn, der in der Gemarkung Altenbürg für seine Residenz in Bruchsal einen vorgelagerten Ökonomiehof erbauen ließ. In der Zehntscheuer wurden damals die Abgaben der Bauern gelagert. In späteren Jahren wurde sie als Forstscheuer genutzt. In den vergangenen Jahrzehnten war das Gebäude unter wechselnden Eigentumsverhältnissen zunehmend vernachlässigt und dem Verfall preisgegeben. Im Jahr 2015 wurde schließlich der Abriss beschlossen. Dieser wurde im letzten Moment jedoch abgewendet, weil sich nach und nach immer mehr Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt des lange verkannten, historischen Hauses einsetzten. Die Bürgerstiftung Karlsdorf-Neuthard e.V. wurde gegründet. Dank des bewundernswerten ehrenamtlichen Engagements konnten viele Spenden und Fördergelder eingesammelt werden, mit denen die Sanierung des maroden Gebäudes angegangen werden konnte. Viele Arbeitsstunden investierten die Helferinnen und Helfer fortan in den Bau. Dieser wurde mit Nebengebäuden für Küche, Lager und Sanitäranlagen erweitert. Ende 2022 konnten die Bauarbeiten weitgehend abgeschlossen werden. Heute ist aus der einstigen Bauruine eine beeindruckende, schmucke Kultur- und Begegnungsstätte geworden. Ein idealer Ort für Kleinkunst, gesellige Veranstaltungen, Konzerte und Feiern im kleinen, aber feinen Rahmen. Mit der gelungenen Erhaltung und Sanierung der Zehntscheuer hat die gesamte Gemeinde ein interessantes, geschichtlich bedeutendes und auch optisch sehr ansprechendes Gebäude hinzugewonnen.

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